Liebe Mitbürgerinnen und -bürger,
liebe Betroffene und
liebe Gäste
herzlich willkommen auf den Internetseiten und im Forum des MCS-Netzes. Ich freue mich, dass Sie diese Seiten im WWW. gefunden haben, besuchen und sich dafür interessieren, wer hinter diesen Seiten steckt.
Ich. Die Person die im Impressum aufgeführt ist.
Ich habe lange und gründlich überlegt, ob ich ein solches Netz im Internet anstoßen will, da es für mich bedeutet Spuren im Netz zu hinterlassen, fremde Menschen in mein Leben schauen zu lassen.
Ich habe mich dafür entschieden.
Bewusst. Denn MCS betroffene Menschen sind in mein Leben getreten.
Alles, was uns begegnet, lässt Spuren zurück, meinte Goethe.
Wie recht er hat.
Die betroffenen Menschen und ihre Angehörigen haben Spuren in mir hinterlassen und ich bin auf Grund dessen bereit Spuren im weltweiten Netz zu hinterlassen, damit sich die Betroffenen über die Schranken, die ihnen ihr Leben aufzeigt, austauschen können.
Diese Seiten und das mit und durch sie initiierte MCS-Netz sind somit ein Service für MCS Betroffene, deren Familien, Freunde und für Interessierte, damit diese kommunizieren, in Verbindung treten, in Verbindung bleiben und sich austauschen können. Nebenbei sind sie das Bestreben ein Stück zur Information und zur Wissensverbreitung über die Krankheit MCS (Multiple Chemical Sensitivity – eine Multiple Chemikalien Unverträglichkeit) beizutragen.
MCS macht nicht nur krank, sondern auch verzweifelt und einsam.
Obwohl es immer mehr Betroffene gibt, ist das Krankheitsbild in der Bevölkerung ziemlich unbekannt und Betroffene werden oft als Hypochonder abgestempelt.
Ich selbst hatte bis 2011 keine Ahnung, dass diese Krankheit existiert.
Seit einem Anruf einer Frau, die eine Unterkunft suchte die sie vertragen konnte, war das vorbei. Sie kam und vertrug unser Appartement. http://urlaub-auf-dem-biobauernhof.com/appartement.html
Seither beherbergen wir in unseren Ferienwohnungen immer wieder MCS Betroffene. Menschen die in den verschiedensten Berufszweigen gearbeitet haben.
Bademeister die sich MCS aufgrund von Chlorvergiftungen und anderen Chemikalien zugezogen hatten. Drucker die es durch ihre Tätigkeit bei der Herstellung von Druckerzeugnissen erleiden. Feuerwehrleute, Tischler, aber auch Menschen, die durch unterschiedlichste Ausdünstungen in ihren Wohnungen und Häusern erkrankten.
Allein an dieser Aufzählung wird deutlich, dass ich mich mit ihnen unterhalten habe. Als Dipl. Pädagogin die beruflich mit unterschiedlichsten Menschen im Bereich Bildung, Beratung, Betreuung zu tun hat, habe ich mich anders mit ihnen unterhalten, als mit unseren Gästen, die einfach nur Urlaub auf einem Biobauernhof machen.
Die körperlichen und psychischen Zustände der Betroffenen fallen mir mehr und aus einem anderen Blickwinkel auf, als jemandem der einen anderen Hintergrund hat. Viele Zusammenhänge und Auswirkungen dieser Krankheit auf die normalen Lebensbereiche sind für mich einfach überaus deutlich und fassbar.
Die psychischen und körperlichen Beeinträchtigungen, den Verlust sich normal in der Gesellschaft bewegen zu können, das Unverständnis und mangelnde Rücksicht von Anderen, der durch den eigenen Körper gezwungene Rückzug aus der menschlichen Gesellschaft, nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt arbeiten zu können, Zerbruch von Lebenssituationen… Um nur einige zu nennen.
Viele andere sind mir auch bewusst und von den Betroffenen berichtet worden: Die Wohnung nicht aushalten zu können, nicht wissen, wie man den Winter überlebt. Heizungsluft verträgt man nicht, Kohle- oder Kaminöfen erst recht nicht. Kälte, Angst, Verzweiflung, Isolation…
Eine Dame sagte zu mir: „Ich habe mir schon tausende Male gewünscht ich hätte lieber Krebs. Die Ärzte können etwas machen. Chemotherapie, Herausschneiden. Die Heilungschancen sind ganz gut.“
Sie war die erste Person in meinem Leben, die mir erzählte, sie wünschte sich Krebs. Meine Erschütterung war mir anzusehen, denn sie fuhr fort: „Können Sie sich vorstellen, was es bedeutet, wenn Ihnen die Ärzte sagen, sie könnten nichts machen, Sie müssten damit leben? Und Sie wissen genau, Sie können damit nicht leben.“
Die Krankheit MCS ist in mein Leben getreten.
Manche der Betroffenen bleiben einige Wochen, manche nur einige Tage. Sie mieteten das Appartement nicht um Urlaub zu machen, sondern weil sie sich im Landkreis Gifhorn behandeln ließen und wir unsere Wohnungen baubiologisch ausgebaut haben.
Manche kamen einige Monate später wieder, andere nicht.
Einer der früher Triathlet war und bei seiner ersten Ankunft nicht einmal mehr 500 Meter gehen konnte, lieh sich bei seinem zweiten Aufenthalt ein Fahrrad von uns und fuhr die 20 km bis nach Gifhorn zur Behandlung mit dem Rad und wieder zurück. Er geht wieder arbeiten, läuft wieder, wenn auch nicht auf dem Stand wie früher und wie er es sich wünscht.
Nicht nur bei ihm, sondern bei allen die wieder kamen, konnte ich einen deutlichen Zuwachs an Lebensfreude und Lebensqualität feststellen. Es war, als würden vor mir andere Menschen stehen. Menschen die wieder mitten unter Menschen gehen konnten, die abends aus gingen, die essen gingen und manche berichteten, dass sie wieder arbeiten gingen.
Was das für sie persönlich, aber auch für den Sozialstaat bedeutet, ist unermesslich.
Diese Seiten, hier im Internet, gründen auf meinem beruflichen Background und darauf, dass MCS Betroffenen in mein Leben traten. Auf meinem Wissen was körperliche Beschwerden, Ausgrenzung, gesellschaftlicher Rückzug, Einsamkeit und Verzweiflung aus Menschen machen;
und auf meinem Wissen was Kontakt, Austausch und Vernetzung bewirken kann.
Diese Seiten sind eine private, völlig unabhängige Initiative von mir, die ich privat aus meiner Tasche finanziere. Verzeihen Sie, wenn manches nicht so komfortabel ist, da ich diese Seiten selbst betreue und teilweise selbst programmiere und selbst finanziere.
Verzeihen Sie, dass Ich nicht immer erreichbar bin. Dies muss ich m.E. auch nicht. Es geht nicht um mich. Es geht um die Betroffenen, damit diese kommunizieren, in Verbindung treten, in Verbindung bleiben und sich austauschen können.
Ich bin nebensächlich, aber ich will Brücken und Vernetzungen anstoßen und bauen und das ein oder andere beitragen.
Sie können diese Brücken und den Service nutzen. Sie können beim MCS-Netz mitmachen. Ob als Betroffener, ob als Bekannter oder Familienangehöriger von Betroffenen, ob als jemand der fundiertes Wissen von MCS und all seinen Begleitformen hat oder als Förderer.